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Sicher unterwegs: Tipps für queere Hundemenschen und ihre Dogs in politisch angespannten Zeiten

Mit dem Erstarken rechter Kräfte und zunehmenden Anfeindungen im öffentlichen Raum fühlen sich viele LGBTQIA+-Personen unsicherer – insbesondere wenn sie allein oder in vermeintlich verletzlichen Situationen unterwegs sind, etwa beim Gassi-Gehen. Für queere Hundemenschen ist der Spaziergang nicht nur Alltag, sondern auch ein wichtiger Ausgleich. Umso wichtiger ist es, wachsam und gut vorbereitet zu sein.


In diesem Beitrag findet ihr praktische Tipps für mehr Sicherheit, rechtliche Infos für den Ernstfall und Anlaufstellen – speziell auch für NRW.


1️⃣ Planung ist alles: Sichere Spazierwege wählen


  • Bekannte Routen nutzen: Vertraute Wege in der eigenen Nachbarschaft bieten ein Plus an Sicherheit.

  • Belebte Orte bevorzugen: Gerade in Städten wie Köln, Düsseldorf oder Dortmund gibt es viele öffentliche Parks (z. B. Volksgarten Köln, Nordpark Düsseldorf), die gut besucht sind.

  • Community nutzen: In Köln und Umgebung gibt es LGBTQIA+-freundliche Hundegruppen, wie die Dogrebels-Treffen, bei denen ihr nicht nur sicherer, sondern auch mit neuen Kontakten unterwegs seid.

  • Apps zur Standortfreigabe: Mit „Komoot“ oder „Glympse“ könnt ihr eure Route teilen – ein beruhigendes Extra.

„Sichtbarkeit macht stark – aber sicher unterwegs zu sein, hat Priorität. Deshalb treffen wir uns regelmäßig in Gruppen, um uns gegenseitig zu empowern.“– Phil, Dogrebels-Mitglied aus Köln

2️⃣ Gefahrensituationen erkennen und deeskalieren


  • Wachsam bleiben: Achtet auf euer Bauchgefühl – bei mulmigen Situationen lieber die Route ändern.

  • Klare Ansagen: Ein klares „Nein, danke“ oder „Bitte Abstand halten“ reicht oft aus, um Grenzen zu setzen.

  • Orte mit Fluchtmöglichkeiten: Plant Spazierwege so, dass ihr im Notfall schnell in ein Geschäft oder Café ausweichen könnt.

  • Selbstverteidigungskurse: In NRW bieten u. a. die Rubicon Beratungsstelle (Köln) und die Frauenberatungsstelle Düsseldorf queerfreundliche Kurse an (z. B. Wendo, Empowerment-Workshops).

„Allein unterwegs fühle ich mich manchmal unsicher. Mein Selbstverteidigungskurs hat mir nicht nur Techniken beigebracht, sondern auch das Selbstbewusstsein gestärkt.“– Lea, queere Hundebesitzerin aus Düsseldorf

3️⃣ Was tun im Ernstfall? Eure Rechte bei Diskriminierung & Übergriffen


  • Polizei rufen: Bei Bedrohung oder Angriff sofort 110 wählen. In Köln gibt es spezialisierte Ansprechpersonen für LSBTIQ bei der Polizei (Kontakt: lsbtiq@polizei.nrw.de).

  • Vorfall dokumentieren: Zeit, Ort, Beteiligte festhalten und Beweise sichern (Fotos, Screenshots). Sucht wenn möglich Zeug:innen.

  • Beratung & Hilfe: Nach einem Vorfall lohnt es sich, rechtliche und psychologische Unterstützung zu suchen.


💡 Rechtslage: Diskriminierung fällt unter das AGG (Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz). Beleidigungen, Bedrohung und Körperverletzung sind Straftaten nach §§185 ff. StGB. In NRW könnt ihr queerfeindliche Übergriffe auch anonym melden, z. B. beim Anti-Gewalt-Telefon des LSVD NRW (Tel.: 0221-92598290).


4️⃣ Unterstützungsangebote & Anlaufstellen in NRW


  • Rubicon e.V. (Köln): Beratung & Psychotherapie für queere Menschen (auch nach Gewalterfahrungen)

  • LSVD NRW: Anti-Gewalt-Arbeit & Rechtshilfe

  • SCHLAU NRW: Aufklärungsprojekte & Workshops

  • Queer Refugees NRW: Unterstützungsangebot für queere Geflüchtete

  • Antidiskriminierungsstelle NRW: Hilfe bei Diskriminierungsfällen

  • Dogrebels Community: Austausch & Support – online und vor Ort


Besonderer Tipp: In Köln, Düsseldorf und anderen Städten gibt es immer wieder „Safe Space“-Veranstaltungen – Halte Ausschau in den Community-Kanälen.


💬 Warum jetzt?

Die gesellschaftliche Stimmung ist angespannt, und viele von uns spüren das tagtäglich. Unser Ziel: euch mit Wissen, Tipps und starken Netzwerken auszustatten. Jede:r von uns hat das Recht, sich sicher zu fühlen – egal wo und wann.


Unsere Message: Du bist nicht allein. Zusammen schaffen wir sichere Räume – online und offline.

Bleibt stark, bleibt wachsam – und seid stolz, wer ihr seid.


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